🧠 Symptome MS

MS hat tausend Gesichter - BernhardMS hat tausend Gesichter, ich bin eines davon?

Der Satz "MS hat tausend Gesichter, ich bin eines davon" drückt aus, wie vielfältig und individuell die Ausprägungen von Multipler Sklerose sein können. Jeder Betroffene erlebt die Krankheit anders und hat individuelle Symptome, Verläufe und Behandlungsbedürfnisse.

Mit dem Satz "ich bin eines davon"...

Mit dem Satz "ich bin eines davon" wird betont, dass jeder Betroffene einzigartig ist und eine eigene Geschichte hat, die von der Krankheit beeinflusst wird. Durch diese Betonung wird auch deutlich gemacht, wie wichtig es ist, auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen einzugehen und nicht pauschale Aussagen über die Erkrankung zu treffen.

Der Satz kann auch als Ausdruck von Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung verstanden werden. Trotz der Herausforderungen, die die Krankheit mit sich bringt, ist jeder Betroffene ein Individuum mit eigenen Stärken und Schwächen. Es geht darum, sich selbst als Teil der Vielfalt von MS zu akzeptieren und das Leben trotz der Krankheit bestmöglich zu gestalten.

MS hat tausend Gesichter

» Das ist richtig, MS ist eine komplexe Erkrankung, die viele verschiedene Symptome haben kann. Die Symptome können sich von Person zu Person unterscheiden und sich im Laufe der Zeit verändern. Die Erkrankung betrifft nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die emotionalen und sozialen Aspekte des Lebens. Es ist wichtig, dass Menschen mit MS und ihre Familien die Unterstützung und Ressourcen erhalten, die sie benötigen, um mit der Erkrankung umzugehen. «  Bernhard

 


Verlaufsformen bei Multipler Sklerose

Verlaufsformen bei MS:

Es gibt verschiedene Verlaufsformen bei Multipler Sklerose, die sich im Hinblick auf die Häufigkeit und Schwere von Schüben sowie die allmähliche Verschlechterung der Symptome unterscheiden.

Die schubförmige remittierende MS (RRMS) ist die häufigste Form der MS und ist durch wiederkehrende Schübe von Symptomen gekennzeichnet, die normalerweise innerhalb von Tagen oder Wochen auftreten und sich dann entweder vollständig zurückbilden oder teilweise bestehen bleiben. Zwischen den Schüben können Betroffene sich relativ normal fühlen. Eine kontinuierliche Verschlechterung der Symptome tritt nicht auf, zumindest nicht in den frühen Stadien der Erkrankung.
Relapsing-Remitting MS (RRMS)

Sekundär progrediente MS (SPMS) tritt bei einigen Menschen mit RRMS auf, wenn die Schübe seltener werden und eine allmähliche Verschlechterung der Symptome einsetzt, auch wenn es keine Schübe gibt. Dies ist oft das Ergebnis von anhaltender Entzündung und Schädigung des Nervengewebes.
Secondary Progressive MS (SPMS)

Primär progrediente MS (PPMS) ist eine seltene Form der MS, die sich durch eine allmähliche Verschlechterung der Symptome ohne Schübe auszeichnet. Die Symptome können sich im Laufe der Zeit langsam verschlechtern.
Primary Progressive MS (PPMS)

Die progressive relapsing MS (PRMS) ist eine sehr seltene Form der MS, bei der es eine stetige Verschlechterung der Symptome gibt, aber auch das Auftreten von Schüben. Die Schübe können in der Regel von Kortikosteroiden behandelt werden, aber es gibt keine Behandlung, um die allmähliche Verschlechterung der Symptome zu stoppen.
Progressive-Relapsing MS (PRMS)

» Die Verlaufsformen bei MS können unterschiedlich verlaufen, bei einigen Betroffenen können die Verlaufsform im Laufe der Zeit  auch wechseln. «

Symptome bei MS

Symptome von MS:

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, die durch Entzündungen und Schäden an den Myelinscheiden der Nervenfasern verursacht wird. Die Symptome von MS können sehr unterschiedlich sein und variieren je nach betroffenem Bereich des Nervensystems.

» Multiple Sklerose ist wie ein Puzzle. Jeder hat sein eigenes Puzzle und jeder legt es auf seine eigene Art und Weise zusammen. «

Einige häufige Symptome von MS sind:

  • Gefühlsstörungen, wie Taubheit, Kribbeln oder Brennen in Armen und Beinen
  • Muskel- und Koordinationsstörungen, wie Schwäche oder Steifheit
  • Sprech- und Schluckstörungen
  • Sehstörungen, wie Doppelsehen oder Verlust des Gesichtsfeldes
  • Probleme mit der Konzentration, dem Gedächtnis oder dem Denkvermögen
  • Müdigkeit, Erschöpfung und Fatigue (körperlich sowie geistig)
  • Schmerzen, insbesondere im Rücken und in den Armen oder Beinen
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Störungen der Blasen- und Darmfunktion
  • Sexualstörungen
  • Uhthoff-Phänomen, Verschlechterung der neurologischen Symptome durch Wärmeeinwirkung
  • Spastiken, eine erhöhte Muskelspannung
  • Neuropathische Schmerzen, die durch Schädigung des Nervensystems entstehen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
» Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch unterschiedlich auf die Erkrankung reagieren kann und dass nicht alle Symptome bei jeder Person auftreten müssen und ihre Ausprägung bei MS von Person zu Person unterschiedlich sein können. «

 

Erklärung der möglichen Symptome

Erklärung der Symptome ausführlicher:

Gefühlsstörungen, wie Taubheit, Kribbeln oder Brennen in Armen und Beinen:

Gefühlsstörungen wie Taubheit, Kribbeln oder Brennen in Armen und Beinen gehören zu den häufigsten Symptomen bei MS. Diese können unterschiedlich ausgeprägt sein und sich an verschiedenen Körperstellen bemerkbar machen.

Die Störungen können plötzlich auftreten oder allmählich über einen längeren Zeitraum zunehmen. Taubheitsgefühle können sich als ein Verlust von Empfindungen in bestimmten Körperregionen manifestieren. Dies kann dazu führen, dass man beispielsweise heiße oder kalte Gegenstände nicht mehr richtig spüren kann. Kribbeln wird oft als ein unangenehmes oder prickelndes Gefühl beschrieben. Brennen kann als Schmerz oder Hitzeempfinden empfunden werden.

Manchmal können diese Empfindungsstörungen von anderen Symptomen wie Schmerzen, Muskelkrämpfen oder Steifheit begleitet werden. Die Ursache für diese Empfindungsstörungen liegt in der Schädigung der Nervenfasern im zentralen Nervensystem durch Entzündungen oder Narbenbildung.

Diese Schädigung kann die Übertragung von Signalen zwischen Gehirn und Körper stören, was zu den unangenehmen Empfindungen führt. Einige Menschen können auch Symptome wie Schmerzen, Zittern, Verlust des Gleichgewichts und Koordinationserkrankungen erfahren.

Muskel- und Koordinationsstörungen, wie Schwäche oder Steifheit:

Muskel- und Koordinationsstörungen sind häufige Symptome bei MS. Diese können in unterschiedlicher Ausprägung auftreten und können dazu führen, dass Bewegungen erschwert sind oder gar nicht mehr ausgeführt werden können.

Muskelstörungen können sich als Schwäche oder Steifheit manifestieren. Dies kann zu einem verminderten Muskeltonus (Hypotonie) oder erhöhten Muskeltonus (Hypertonie) führen. Bei einer Hypotonie sind die Muskeln schlaff und haben Schwierigkeiten, Spannung aufzubauen. Dadurch kann es zu einer Beeinträchtigung der Koordination und einer Schwäche der Muskeln kommen. Bei einer Hypertonie hingegen sind die Muskeln starr und verkrampft, was zu einer Steifheit und Schwierigkeiten bei der Bewegung führen kann.

Koordinationsstörungen können dazu führen, dass Bewegungsabläufe nicht mehr flüssig ausgeführt werden können. Dies kann sich durch eine instabile Haltung oder Gleichgewichtsstörungen bemerkbar machen. Eine gestörte Koordination kann auch die Feinmotorik beeinträchtigen, was dazu führen kann, dass feine Bewegungen, wie beispielsweise das Greifen nach Gegenständen, erschwert sind.

Die Ursache für Muskel- und Koordinationsstörungen liegt in der Schädigung der Nervenfasern im zentralen Nervensystem durch Entzündungen oder Narbenbildung. Diese Schädigung kann die Übertragung von Signalen zwischen Gehirn und Muskeln stören, was zu den Symptomen führt.

Sprech- und Schluckstörungen:

Sprech- und Schluckstörungen gehören zu den häufigen Symptomen bei Multipler Sklerose (MS). Die Schwere der Störungen kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein.

Sprechstörungen bei MS können sich in Form von Veränderungen des Sprachtempos, der Artikulation und der Tonhöhe des Sprechens äußern. Das Sprachverständnis kann ebenso beeinträchtigt sein wie die Fähigkeit, zusammenhängende Sätze zu formulieren. Die Sprechstörungen können dazu führen, dass sich die Betroffenen nicht mehr richtig ausdrücken können oder missverstanden werden.

Schluckstörungen bei MS können in unterschiedlicher Ausprägung auftreten und die Nahrungsaufnahme beeinträchtigen. Dabei kann es zu Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken von Nahrungsmitteln kommen. Auch das Trinken von Flüssigkeiten kann erschwert sein. Betroffene können das Gefühl haben, dass sich Speisen oder Getränke in der Speiseröhre festsetzen und nicht weiter transportiert werden können. Schluckstörungen können zu einem hohen Risiko für Aspiration führen, bei der Nahrung oder Flüssigkeit in die Lunge gelangt.

Um Sprech- und Schluckstörungen bei MS zu behandeln, stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Eine logopädische Therapie kann helfen, die Sprache und das Schlucken zu verbessern. Auch Medikamente, die den Muskeltonus regulieren, können eingesetzt werden. In schweren Fällen kann auch eine Magensonde notwendig sein, um die Nahrungsaufnahme sicherzustellen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Neurologe, Logopäde und Ernährungsberater kann dazu beitragen, die Sprech- und Schluckstörungen bestmöglich zu behandeln.

Sehstörungen, wie Doppelsehen oder Verlust des Gesichtsfeldes:

Sehstörungen sind häufige Symptome bei MS. Diese können in unterschiedlicher Ausprägung auftreten und reichen von vorübergehenden leichten Sehstörungen bis hin zu schwerwiegenderen Störungen, die das Sehvermögen dauerhaft beeinträchtigen können.

Eine häufige Sehstörung bei MS ist das Doppeltsehen (Diplopie). Hierbei werden Objekte doppelt oder verschwommen wahrgenommen, was zu Problemen beim Lesen oder Autofahren führen kann. Eine weitere Sehstörung bei MS ist der Verlust des Gesichtsfeldes (Skotome). Hierbei kann ein Teil oder die gesamte Sicht eines Auges ausfallen. Dies kann zu Problemen bei der Orientierung und beim Erkennen von Hindernissen führen.

Weitere mögliche Sehstörungen bei MS können sein:

  • Verschwommenes Sehen: Gegenstände oder Konturen werden unscharf wahrgenommen.
  • Farbsehstörungen: Farben werden falsch wahrgenommen oder nicht mehr erkannt.
  • Augenschmerzen: Schmerzen im Auge oder im Bereich der Augenbraue.
  • Nystagmus: unkontrollierbare schnelle Bewegungen der Augen.

Die Ursache für Sehstörungen bei MS liegt in der Schädigung der Nervenfasern im Sehnerv durch Entzündungen oder Narbenbildung. Diese Schädigung kann die Übertragung von Signalen zwischen Auge und Gehirn stören, was zu den Sehstörungen führt.

Probleme mit der Konzentration, dem Gedächtnis oder dem Denkvermögen:

Probleme mit der Konzentration, dem Gedächtnis oder dem Denkvermögen, auch kognitive Beeinträchtigungen genannt, können bei MS auftreten und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen.

Diese Symptome können von leichten Störungen bis hin zu schwerwiegenderen Einschränkungen reichen. Zu den kognitiven Symptomen bei MS können unter anderem folgende gehören:

  • Gedächtnisprobleme: Schwierigkeiten, sich an vergangene Ereignisse oder Informationen zu erinnern.
  • Konzentrationsstörungen: Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe oder einen Gedanken zu fokussieren und Ablenkungen zu ignorieren.
  • Probleme mit der Informationsverarbeitung: Schwierigkeiten, Informationen schnell genug zu verarbeiten und auf diese angemessen zu reagieren.
  • Langsamere Verarbeitung von Informationen: Verzögertes Verarbeiten von Informationen, was zu einer langsameren Informationsverarbeitung und Reaktionszeit führen kann.
  • Sprachstörungen: Schwierigkeiten, Worte zu finden oder Sätze zusammenzustellen.
  • Probleme mit der räumlichen Orientierung: Schwierigkeiten, sich in einer räumlichen Umgebung zurechtzufinden oder Objekte im Raum richtig wahrzunehmen. 
  • Schwierigkeiten bei der Planung und Organisation: Schwierigkeiten, Aufgaben zu planen und zu organisieren oder Prioritäten zu setzen.


Die genaue Ursache für kognitive Beeinträchtigungen bei MS ist nicht vollständig verstanden, es wird jedoch angenommen, dass die Schädigung von Nervenfasern und die Entzündungsreaktionen im Gehirn und Rückenmark, die typisch für MS sind, zu diesen Symptomen beitragen können.

Behandlungsmöglichkeiten für kognitive Beeinträchtigungen können kognitives Training, Ergotherapie oder Medikamente beinhalten. Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen sich bei Auftreten von kognitiven Symptomen an einen Neurologen oder eine MS-Spezialklinik wenden, um eine geeignete Behandlung zu erhalten.
 

Müdigkeit und Erschöpfung:

Müdigkeit und Erschöpfung sind häufige Symptome bei MS, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können.

Fatigue ist ein häufig verwendetes Wort, um das Gefühl von Erschöpfung und Müdigkeit zu beschreiben, das bei MS-Patienten oft auftritt. Dabei handelt es sich nicht einfach um normale Müdigkeit, die durch körperliche Anstrengung oder mangelnde Schlaf verursacht wird, sondern um eine extreme Erschöpfung, die selbst nach einer ausreichenden Ruhepause bestehen bleibt.

Fatigue kann sich auf viele Arten auswirken, einschließlich körperlicher und geistiger Erschöpfung. Körperliche Fatigue kann beispielsweise dazu führen, dass einfache Alltagsaufgaben wie Treppensteigen oder Einkaufen mühsamer werden als normalerweise, und kann auch zu Schwäche, Muskelzittern und Gleichgewichtsstörungen führen. Geistige Fatigue kann sich durch Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme, Wortfindungsstörungen und Probleme bei der Informationsverarbeitung äußern.

Die genauen Ursachen von Fatigue bei MS sind noch nicht vollständig verstanden. Es wird jedoch angenommen, dass es mit der Entzündung und Schädigung von Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark zusammenhängt, die das Nervensystem bei der Regulierung des Energiehaushalts unterstützen. Auch andere Faktoren wie Schlafstörungen, Depressionen, Medikamente oder unzureichende körperliche Aktivität können zur Fatigue beitragen.

Die Behandlung von Fatigue bei MS kann komplex sein und erfordert oft eine Kombination von Strategien, um die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen des Patienten zu berücksichtigen. Einige Maßnahmen, die helfen können, sind beispielsweise: Regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichende Ruhephasen und Schlafhygiene, gesunde Ernährung, Psychotherapie und Beratung, kognitive Verhaltenstherapie, Anpassungen der Arbeitsbedingungen, Medikamente oder alternative Therapien wie Yoga oder Tai-Chi.

Es ist wichtig, dass Betroffene über ihre Fatigue-Symptome mit ihrem Arzt oder MS-Spezialisten sprechen, um eine angemessene Behandlung und Unterstützung zu erhalten, die ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.

Schmerzen, insbesondere im Rücken und in den Armen oder Beinen:

Schmerzen, insbesondere im Rücken und in den Armen oder Beinen, können bei MS-Patienten auftreten und ihre Lebensqualität beeinträchtigen.Die Art der Schmerzen kann von Betroffenen unterschiedlich empfunden werden, von einem stechenden Schmerz bis hin zu einem dumpfen, brennenden oder pochenden Schmerz.

Rückenschmerzen können von MS-bedingten Entzündungen oder Schäden an der Wirbelsäule herrühren. Die Schmerzen können auch durch Muskelverspannungen verursacht werden, die durch eine unzureichende körperliche Aktivität oder aufgrund von Spastik verursacht werden können. Schmerzen in den Armen und Beinen können auf eine Schädigung der Nerven im Gehirn oder Rückenmark zurückzuführen sein, die für die Kontrolle der Muskeln in diesen Bereichen verantwortlich sind.

Diese Schäden können auch durch eine Entzündung oder andere Prozesse im Nervensystem verursacht werden. Die Behandlung von Schmerzen bei MS kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, je nach Art und Schweregrad der Schmerzen sowie den individuellen Bedürfnissen und Reaktionen des Patienten.

Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von Medikamenten zur Schmerzlinderung, einschließlich nichtsteroidale Antirheumatika, Antidepressiva oder Antikonvulsiva, bis hin zu Physiotherapie, Massage, Akupunktur oder Yoga. Es ist wichtig, dass Betroffene mit ihrem Arzt oder MS-Spezialisten sprechen, um eine geeignete Behandlung für ihre Schmerzen zu erhalten.

Schwindel und Gleichgewichtsstörungen:

Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind häufige Symptome bei MS, die das Gleichgewichtsorgan und das zentrale Nervensystem beeinflussen können.

Schwindel kann als das Gefühl von Benommenheit oder Instabilität beschrieben werden, als ob sich alles um einen herum dreht. Gleichgewichtsstörungen können Schwierigkeiten beim Stehen oder Gehen verursachen, die die Mobilität und die Unabhängigkeit der Betroffenen beeinträchtigen können.

Es gibt verschiedene Arten von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen, die bei MS auftreten können. Ein häufiges Symptom ist der sogenannte Drehschwindel, bei dem das Gefühl entsteht, dass sich die Umgebung um einen herum dreht oder man sich selbst dreht. Auch ein Schwankschwindel, bei dem das Gefühl entsteht, dass man auf einem schwankenden Schiff steht, oder ein unsicherer Gang können auftreten. Außerdem kann es zu einem Gefühl der Instabilität oder des Schwankens kommen, ohne dass sich die Umgebung bewegt.

Die genauen Ursachen von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen bei MS sind nicht vollständig verstanden. Es wird jedoch angenommen, dass sie durch Schädigung der Nervenzellen im Gehirn oder Rückenmark verursacht werden, die das Gleichgewichtssystem regulieren. Auch Entzündungen in der Innenohrflüssigkeit oder im Bereich der Hirnnerven, die das Gleichgewichtssystem beeinflussen, können eine Rolle spielen.

Die Behandlung von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen bei MS hängt von der Ursache ab. Einige Maßnahmen, die helfen können, sind beispielsweise: Physiotherapie zur Verbesserung der Balance und Koordination, spezielle Übungen zur Stärkung der Muskeln, die zur Aufrechterhaltung der Stabilität beitragen, Medikamente, die die Schwindelgefühle reduzieren, oder Anpassungen im Alltag, wie das Verwenden von Gehhilfen oder das Vermeiden von Situationen, die Schwindel auslösen können.

Störungen der Blasen- und Darmfunktion:

Störungen der Blasen- und Darmfunktion sind bei MS häufige Symptome, die durch Schädigung der Nerven im Rückenmark oder Gehirn verursacht werden können. Diese Schädigung kann dazu führen, dass die normalen Signale, die zwischen Gehirn und Blase oder Darm ausgetauscht werden, gestört werden.

Blasenprobleme bei MS können verschiedene Formen annehmen, einschließlich Harninkontinenz, Harnverhaltung oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Einige Betroffene haben möglicherweise auch häufiger Harndrang oder eine überaktive Blase. Die Symptome können je nach Schweregrad unterschiedlich sein, aber sie können alle Auswirkungen auf das tägliche Leben und das Wohlbefinden haben.

Darmprobleme bei MS können auch unterschiedliche Formen annehmen, einschließlich Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder Inkontinenz. Einige Betroffene können auch Schwierigkeiten haben, den Darm vollständig zu entleeren. Diese Symptome können ebenfalls Auswirkungen auf das tägliche Leben und das Wohlbefinden haben.

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Störungen der Blasen- und Darmfunktion bei MS. Eine Möglichkeit besteht darin, durch gezielte Übungen und Physiotherapie die Blasen- und Darmfunktion zu verbessern und Symptome zu lindern. Ein weiterer Ansatz besteht darin, Medikamente einzusetzen, um die Symptome zu reduzieren, indem sie beispielsweise die Blase entspannen oder den Stuhlgang regulieren. Es können auch Hilfsmittel wie Katheter, Einlagen oder Stuhlentleerungsprogramme eingesetzt werden, um die Kontrolle über die Blase oder den Darm zu verbessern.

Es ist wichtig, mit einem Arzt oder MS-Spezialisten über Störungen der Blasen- und Darmfunktion zu sprechen, um eine angemessene Behandlung und Unterstützung zu erhalten, die den individuellen Bedürfnissen entspricht. Es können auch Änderungen im Lebensstil, wie z.B. eine gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, helfen, die Symptome zu lindern.
 

Sexualstörungen:

Sexuelle Funktionsstörungen sind bei MS ein häufiges Problem, das sich auf die Lebensqualität und Beziehungen der Betroffenen auswirken kann. MS kann verschiedene Bereiche der sexuellen Funktion beeinflussen, einschließlich der Libido, der Erregung, der Orgasmusfähigkeit und der sexuellen Schmerzen.

Einige Faktoren, die sexuelle Störungen bei MS auslösen können, sind beispielsweise Schädigungen des Nervensystems, psychische Faktoren wie Angst oder Depressionen, Medikamente oder Hormonstörungen. Die Symptome können je nach individueller Beeinträchtigung und Krankheitsverlauf unterschiedlich ausgeprägt sein und variieren.

Einige sexuelle Störungen bei MS können behandelt werden. Zum Beispiel können Medikamente wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil, auch als PDE-5-Hemmer bekannt, helfen, erektile Dysfunktion zu behandeln. Hormonersatztherapie kann auch eingesetzt werden, um Sexualhormone zu ersetzen oder wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Andere Therapieansätze umfassen Psychotherapie, Paar- oder Sexualtherapie, um mit emotionalen und Beziehungsproblemen umzugehen, die aufgrund der sexuellen Störung entstehen können.

Es ist wichtig, offen und ehrlich mit einem Arzt oder einer Fachkraft im Gesundheitswesen über sexuelle Störungen bei MS zu sprechen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten. Einige Änderungen des Lebensstils können ebenfalls dazu beitragen, die sexuelle Funktion zu verbessern, wie beispielsweise Stressabbau, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung.

Es gibt auch spezielle Hilfsmittel, die Betroffenen mit sexuellen Störungen helfen können, ihre sexuelle Funktion wiederzuerlangen oder zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise Vakuum- und Elektrostimulationssysteme zur Behandlung von Erektionsstörungen oder Schmiermittel und vaginale Dilatatoren zur Behandlung von Vaginaltrockenheit oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Es ist wichtig zu betonen, dass sexuelle Störungen bei MS kein Tabu-Thema sind und Hilfe zur Verfügung steht. Es gibt auch Selbsthilfegruppen und Unterstützung durch Fachkräfte, die Betroffenen dabei helfen können, mit sexuellen Störungen umzugehen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Uhthoff-Phänomen:

Das Uhthoff-Phänomen ist ein Symptom, das bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) auftreten kann. Es tritt auf, wenn der Körper aufgrund von erhöhter Körpertemperatur, wie beispielsweise beim Sport, im heißen Wetter oder während eines Fiebers, nicht in der Lage ist, Signale richtig zu übertragen. Dies kann dazu führen, dass vorübergehende neurologische Symptome wie verschwommenes Sehen, Schwindel, Taubheitsgefühl, Schwäche oder Koordinationsstörungen auftreten. Die Symptome verschwinden normalerweise wieder, sobald sich der Körper abgekühlt hat.

Das Uhthoff-Phänomen wird durch eine vorübergehende Verschlechterung der Nervenleitgeschwindigkeit verursacht, die durch eine Erhöhung der Körpertemperatur ausgelöst wird. Dies ist auf Schäden im zentralen Nervensystem (ZNS) zurückzuführen, die bei Menschen mit MS auftreten können. Die Myelinscheiden, die normalerweise Nervenfasern umgeben und schützen, können bei MS beschädigt werden, was zu einer langsameren Übertragung von Signalen führt.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Uhthoff-Phänomen bei MS-Patienten sehr häufig vorkommt und nicht zu einer dauerhaften Verschlechterung des Zustands führt. Es kann jedoch dazu führen, dass Betroffene ihre körperliche Aktivität einschränken oder andere Maßnahmen ergreifen müssen, um eine erhöhte Körpertemperatur zu vermeiden oder zu reduzieren. Dazu können beispielsweise kühlende Kleidung, kühle Duschen oder die Vermeidung von Aktivitäten in der Hitze gehören.

Ein Pseudoschub durch Uhthoff tritt auf, wenn eine solche Verschlechterung der Symptome auftritt, aber nicht auf eine tatsächliche Schädigung des Nervensystems zurückzuführen ist. Stattdessen ist es eine vorübergehende Verschlechterung der Symptome aufgrund des Uhthoff-Phänomens, die sich normalerweise innerhalb von Minuten bis Stunden zurückbildet.

Die Behandlung von Pseudoschüben durch Uhthoff kann die Vermeidung von Auslösern des Phänomens beinhalten, wie z.B. körperliche Anstrengung in heißen Umgebungen. Es kann auch hilfreich sein, eine kühle Umgebung zu schaffen oder sich körperlich zu schonen, um eine Überhitzung des Körpers zu vermeiden. Wenn nicht mit behandelten Neurologen kontaktieren und abklären.

Wenn das Uhthoff-Phänomen bei einem MS-Patienten auftritt, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass eine Änderung der MS-Behandlung erforderlich ist. Daher ist es wichtig, dass Betroffene eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um ihre MS-Symptome und ihre Behandlung zu überwachen.

Neuropathische Schmerzen:

Neuropathische Schmerzen sind Schmerzen, die durch eine Schädigung oder Störung des Nervensystems verursacht werden. Bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) können neuropathische Schmerzen durch die Schädigung der Myelinscheiden, die normalerweise Nervenfasern umgeben und schützen, verursacht werden. Die Schädigung der Myelinscheiden kann dazu führen, dass die Nervenfasern empfindlicher auf Schmerzreize reagieren und Schmerzsignale an das Gehirn senden, selbst wenn keine Schmerzreize vorhanden sind.

Typische Symptome neuropathischer Schmerzen bei MS sind brennende, stechende, elektrisierende oder einschießende Schmerzen. Die Schmerzen können überall im Körper auftreten, aber sie treten oft in den Extremitäten, im Rücken oder im Gesicht auf. Die Schmerzen können schwer zu behandeln sein und können die Lebensqualität von MS-Patienten erheblich beeinträchtigen.

Zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen bei MS können verschiedene Medikamente eingesetzt werden, darunter Antiepileptikum-Pregabalin, Antikonvulsiva, Antidepressiva und Opioide. Die Wahl des Medikaments hängt von der Art und Schwere der Schmerzen sowie von anderen Faktoren wie Alter, Allgemeinzustand und anderen medizinischen Problemen ab. Es kann auch hilfreich sein, nicht-medikamentöse Therapien wie Physiotherapie, Akupunktur, Massage oder Entspannungstechniken in Betracht zu ziehen.

Es ist wichtig, dass MS-Patienten mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um ihre Schmerzen zu behandeln und ihre Behandlung entsprechend anzupassen, um ihre Symptome so gut wie möglich zu kontrollieren. In einigen Fällen können neuropathische Schmerzen ein Indiz für eine Verschlechterung der MS sein, daher sollten Betroffene eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um ihre Symptome und ihren Zustand zu überwachen.

Spastik:

Spastik ist ein häufiges Symptom bei Multipler Sklerose (MS) und kann bei bis zu 80% der Patienten auftreten. Es tritt aufgrund einer Störung des zentralen Nervensystems auf, das die Muskelspannung reguliert. Bei MS-Patienten kommt es aufgrund der Schädigung der Myelinscheiden, die die Nervenfasern umgeben und schützen, zu einer Unterbrechung der Signalübertragung zwischen Gehirn und Muskeln, was zu einer übermäßigen Muskelspannung führen kann.

Typische Symptome der Spastik bei MS sind eine erhöhte Muskelspannung, die zu Steifheit, Verkrampfung, Zittern oder Krämpfen führen kann. Die Symptome können überall im Körper auftreten, aber sie sind häufig in den Beinen, im Beckenbereich oder im Rücken lokalisiert. Die Spastik kann die Beweglichkeit einschränken, die Koordination beeinträchtigen und zu Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten führen, wie Gehen, Treppensteigen oder Anziehen.

Zur Behandlung der Spastik bei MS können verschiedene Ansätze eingesetzt werden. Die Wahl des Ansatzes hängt von der Schwere der Symptome, den individuellen Bedürfnissen des Patienten und anderen Faktoren ab. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören:

Medikamente: Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung der Spastik bei MS eingesetzt werden können, wie z.B. Baclofen, Tizanidin, Diazepam, Dronabinol oder Botulinumtoxin.

Dronabinol, auch bekannt als synthetisches Tetrahydrocannabinol (THC), wird in einigen Fällen zur Behandlung von Spastik bei Multipler Sklerose eingesetzt. Es ist ein Cannabinoid und wirkt ähnlich wie die natürlichen Cannabinoide, die im menschlichen Körper vorkommen. Die Wirkung von Dronabinol auf die Spastik ist auf die Aktivierung von Cannabinoid-Rezeptoren im zentralen Nervensystem zurückzuführen. Dadurch wird die Freisetzung von bestimmten Neurotransmittern reduziert, was zu einer Verringerung der Muskelsteifheit und Spastik führen kann. Die Behandlung mit Dronabinol muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden und erfordert eine enge Überwachung durch den behandelnden Arzt. Mögliche Nebenwirkungen können Schwindel, Benommenheit, Übelkeit und Appetitanregend sein.

Physiotherapie: Durch gezielte Übungen und Techniken können Muskelkrämpfe gelockert und die Beweglichkeit verbessert werden.

Ergotherapie: Ergotherapie kann helfen, alltägliche Aktivitäten zu erleichtern und die Unabhängigkeit zu verbessern.

Elektrostimulation: Durch die Anwendung von Strom kann die Muskelspannung reduziert werden.

Chirurgische Eingriffe: In seltenen Fällen kann eine Operation zur Linderung von Spastik-Symptomen durchgeführt werden.

Es ist wichtig, dass MS-Patienten mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um ihre Symptome zu behandeln und ihre Behandlung entsprechend anzupassen, um ihre Spastik so gut wie möglich zu kontrollieren.

Eine effektive Behandlung kann dazu beitragen, die Beweglichkeit, die Lebensqualität und die Unabhängigkeit der Patienten zu verbessern.

Nebenwirkungen von Medikamenten:

Nebenwirkungen von Medikamenten, die zur Behandlung von MS eingesetzt werden:

  • Interferonpräparate: grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen; Hautreaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerzen, Rötung, Juckreiz oder Schwellungen
  • Glatirameracetat: Hautreaktionen an der Injektionsstelle wie Rötung, Schmerzen oder Schwellungen; allergische Reaktionen wie Atembeschwerden, Engegefühl in der Brust, Nesselsucht oder Schwellungen im Gesicht
  • Dimethylfumarat: Flushing (Hautrötung und Hitzegefühl); Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen; erhöhtes Infektionsrisiko
  • Fingolimod: Herzrhythmusstörungen; erhöhtes Infektionsrisiko; Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit; Sehstörungen oder verschwommenes Sehen
  • Natalizumab: erhöhtes Infektionsrisiko; allergische Reaktionen wie Atembeschwerden, Engegefühl in der Brust, Nesselsucht oder Schwellungen im Gesicht; mögliche Risiken für schwere Infektionen wie progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)
  • Alemtuzumab: erhöhtes Infektionsrisiko; allergische Reaktionen; mögliche Risiken für schwere Infektionen und Autoimmunerkrankungen
» Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Personen, die diese Medikamente einnehmen, alle diese Nebenwirkungen erfahren werden. Die Art und Schwere der Nebenwirkungen können von Person zu Person unterschiedlich sein und hängen auch von der Art und Dosierung des Medikaments ab. «

 

Ernährung bei Multipler Sklerose

Ernährung bei Multipler Sklerose

Es gibt keine spezifische Diät, die bei MS nachgewiesenermaßen helfen kann. Allerdings gibt es einige allgemeine Empfehlungen, die für Menschen mit MS von Vorteil sein können:

  • Gesunde und ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Protein und gesunden Fetten kann helfen, die Gesundheit zu erhalten und das Immunsystem zu unterstützen.
  • Vitamin D: Vitamin-D-Mangel ist bei MS häufig, daher kann es sinnvoll sein, Nahrungsmittel zu konsumieren, die reich an Vitamin D sind, wie Fisch, Eier und angereicherte Milchprodukte.
  • Omega-3-Fettsäuren: Studien deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren, insbesondere aus fettem Fisch wie Lachs, entzündungshemmende Eigenschaften haben und möglicherweise helfen können, MS-Symptome zu reduzieren.
  • Ballaststoffe: Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse können dazu beitragen, den Darm gesund zu halten und das Immunsystem zu unterstützen.
  • Antioxidantien: Lebensmittel mit hohen Antioxidantien, wie Beeren, grünes Blattgemüse und Nüsse, können Entzündungen im Körper reduzieren und somit helfen, MS-Symptome zu lindern.
» Es ist auch wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf Alkohol, verarbeitete Lebensmittel und gesättigte Fette zu verzichten oder deren Konsum zu reduzieren. Es ist jedoch immer ratsam, individuelle Ernährungsbedürfnisse mit einem qualifizierten Ernährungsberater oder Arzt zu besprechen. «

PDF Download: Ernährung bei Multipler Sklerose, die 40-seitige Broschüre  Ernährung bei Multipler Sklerose, verfasst vom Studiengang Diätologie an der FH-Joanneum und der Arbeitsgruppe „MS und Ernährung“ beim Verband der Diätologen Österreich.

Videovortrag: Vegan, Low Carb, Keto und Co - Spezielle Ernährungsformen und ihr Nutzen bei Multipler Sklerose. Vortrag von FH-Prof. Mag. Dr. Gabriele Leitner, Ernährungswissenschaftlerin und Diätologin, beim Herbstsymposium 2023 der MS Gesellschaft Wien.

 

Nahrungsergänzungsmittel bei Multipler Sklerose

Nahrungsergänzungsmittel bei Multipler Sklerose

Es gibt verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die für Menschen mit MS hilfreich sein können, jedoch ist es wichtig zu beachten, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln keine ausgewogene Ernährung ersetzen sollte und vor der Einnahme sollte Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater gehalten werden. Einige der Nahrungsergänzungsmittel, die für Menschen mit MS empfohlen werden können, sind:

  • Vitamin D: Es wurde gezeigt, dass Vitamin D einen positiven Einfluss auf das Immunsystem hat und Entzündungen im Zusammenhang mit MS reduzieren kann.
  • Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können auch helfen, das Herz-Kreislauf-System zu schützen.
  • Vitamin B12: Einige Studien haben gezeigt, dass Menschen mit MS einen niedrigeren Vitamin B12-Spiegel haben können, was zu Müdigkeit und anderen Symptomen führen kann.
  • Probiotika: Probiotika können helfen, die Darmgesundheit zu verbessern, was wiederum das Immunsystem unterstützen kann.
  • Magnesium: Magnesium kann helfen, Muskelkrämpfe und Spastik zu reduzieren, die bei MS auftreten können.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nur dann sinnvoll ist, wenn es einen nachgewiesenen Mangel gibt oder wenn der Arzt oder Ernährungsberater die Einnahme empfiehlt. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Protein und gesunden Fetten sollte immer Vorrang haben.

Vitamin D:

Vitamin D kann bei verschiedenen Symptomen im Zusammenhang mit Multipler Sklerose (MS) helfen, insbesondere bei der Reduktion von Schüben und der Verminderung von Entzündungen. Vitamin D spielt auch eine Rolle bei der Regulation des Immunsystems und kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

Darüber hinaus kann Vitamin D auch bei der Vorbeugung von Knochenschwund helfen, der bei Menschen mit MS aufgrund von Inaktivität, Medikamenten oder Hormonstörungen häufiger auftritt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Vitamin D bei der Verbesserung von Fatigue (chronischer Erschöpfung) bei MS-Patienten helfen kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Vitamin D allein keine Behandlung für MS darstellt und dass weitere Forschung erforderlich ist, um seine Rolle bei der Behandlung von MS zu verstehen. Es ist auch wichtig, vor der Einnahme von Vitamin D oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln mit einem Arzt zu sprechen, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Gesundheitsbedenken zu besprechen.

Einnahme von hochdosiertem Vitamin D:
Wie bei jeder Nahrungsergänzung sollte die Einnahme von hochdosiertem Vitamin D in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen. Eine Überdosierung von Vitamin D kann zu unerwünschten Nebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Nierensteinen oder Herzrhythmusstörungen führen. Man sollte immer die empfohlene Dosierung einhalten und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen und vor einem Selbstversuch mit dem "Coimbra-Protokoll" ist abzuraten.

„Bei einer übermäßig hohen Einnahme von Vitamin D entstehen im Körper erhöhte Kalziumspiegel (Hyperkalzämie), die akut zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder in schweren Fällen zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen können. Da Vitamin D im Körper gespeichert werden kann, ist neben einer akuten auch eine schleichende Überdosierung möglich“, informiert das Robert Koch-Institut (RKI).

Hochdosiertes Vitamin D bei Multipler Sklerose?

» Allein die Dosis macht das Gift «  Paracelsus
Omega-3-Fettsäuren:

Omega-3-Fettsäuren können bei verschiedenen Symptomen im Zusammenhang mit MS hilfreich sein, darunter:

  • Entzündungen: Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Bei MS sind Entzündungen eine wesentliche Ursache für Schädigungen an den Nervenzellen.
  • Fatigue: Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, Müdigkeit und Erschöpfung zu reduzieren. Dies ist ein häufiges Symptom bei Menschen mit MS.
  • Depressionen: Omega-3-Fettsäuren können auch bei Depressionen hilfreich sein, die bei MS-Patienten häufig vorkommen können.
  • Kognitive Funktion: Omega-3-Fettsäuren können zur Erhaltung der kognitiven Funktion beitragen und das Risiko von kognitiven Beeinträchtigungen bei Menschen mit MS reduzieren.
  • Augenbeschwerden: Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, die Sehkraft zu erhalten und Augenbeschwerden bei MS-Patienten zu reduzieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Nahrungsergänzungsmittel keine Heilmittel sind und bei MS-Symptomen nur als Ergänzung zu einer umfassenden medizinischen Behandlung verwendet werden sollten. Es ist ratsam, sich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu beraten, um mögliche Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen zu vermeiden.

Vitamin B12:

Vitamin B12 ist für viele Körperfunktionen wichtig und kann bei einem Mangel zu einer Vielzahl von Symptomen führen. Speziell bei MS können B12-Präparate bei Müdigkeit und Erschöpfung unterstützend wirken, da Vitamin B12 eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel des Körpers spielt. Es kann auch bei Störungen des Nervensystems helfen, da es für die Bildung und Funktion der Nervenzellen benötigt wird. Ein Mangel an B12 kann zu neurologischen Symptomen wie Kribbeln, Taubheitsgefühl, Muskelschwäche und Koordinationsproblemen führen. Allerdings sollte die Einnahme von Vitamin B12-Präparaten immer mit einem Arzt abgesprochen werden, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Probiotika - Propionsäure:

Probiotika enthalten lebende Mikroorganismen, die dazu beitragen können, das Gleichgewicht der Darmflora zu erhalten oder wiederherzustellen. Es gibt einige Hinweise darauf, dass probiotische Nahrungsergänzungsmittel bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) dazu beitragen können, bestimmte Symptome zu reduzieren oder zu verbessern. Dazu gehören möglicherweise:

  • Verminderte Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall
  • Verbesserte Stimmung und reduzierte Angstzustände
  • Möglicherweise auch eine verringerte Anzahl von Schüben und eine verlangsamte Progression der Erkrankung.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Forschung zu diesem Thema noch begrenzt ist und weitere Untersuchungen notwendig sind, um die Wirksamkeit von Probiotika bei MS zu bestätigen. Zudem ist es ratsam, mit einem Arzt zu sprechen, bevor man probiotische Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen zu besprechen.

Propionsäure kann dazu beitragen, die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen. Propionsäure ist eine kurzkettige Fettsäure, die von bestimmten Bakterien im Darm produziert wird. Es wurde gezeigt, dass Propionsäure eine positive Wirkung auf die Darmgesundheit hat, indem sie das Wachstum von schädlichen Bakterien hemmt und die Vermehrung nützlicher Bakterien fördert. Eine gesunde Darmflora ist wichtig für die Immunfunktion und die Regulation von Entzündungsprozessen im Körper, was bei der Multiplen Sklerose eine wichtige Rolle spielt. Es gibt jedoch noch weitere Faktoren, die die Darmflora beeinflussen, wie beispielsweise Ernährung und Medikamente, und es ist wichtig, diese ebenfalls zu berücksichtigen, um eine gesunde Darmflora zu erhalten.

Propionsäure beeinflusst MS-Verlauf durch immunmodulatorischen Mechanismus

Magnesium:

Magnesium kann bei verschiedenen Symptomen im Zusammenhang mit MS hilfreich sein, darunter: Muskelkrämpfe und Spastik: Magnesium kann helfen, Muskelkrämpfe und Spastik zu reduzieren, da es eine entspannende Wirkung auf die Muskeln hat.

  • Erschöpfung und Müdigkeit: Magnesium spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel des Körpers und kann bei der Reduzierung von Erschöpfung und Müdigkeit helfen.
  • Stress und Angstzustände: Magnesium kann dazu beitragen, das Nervensystem zu beruhigen und Stress und Angstzustände zu reduzieren.
  • Schlafstörungen: Magnesium kann die Qualität des Schlafs verbessern, da es dabei hilft, den Körper zu entspannen und den Melatoninspiegel im Körper zu erhöhen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Überdosierung von Magnesium zu Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen führen kann. Es ist daher ratsam, vor der Einnahme von Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel einen Arzt zu konsultieren.

 

 


Bernhard Schütz BildIch hoffe, ich konnte Dir mit meinen Informationen weiterhelfen. Wenn Du noch Fragen hast oder weitere Unterstützung benötigst, stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Feedback, Kritik und Anregungen sind jederzeit willkommen. Mit freundlichen Grüßen, Bernhard Schütz.
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Quellen für Recherche:
Multiple Sklerose Gesellschaft Wien, Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, AMSEL e.V.Österreichische Gesellschaft für Neurologie, National Multiple Sclerosis Society, Multiple Sclerosis Trust, MS International Federation, MedlinePlus und World Federation of Neurology.
 

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